Vatican Plans a Comeback: New Online Shop Launches in July
By Sebastian Wieschowski
According to the Governatorato dello Stato della Città del Vaticano – the central administrative authority of the Vatican City State – a comprehensive overhaul of the administrative and distribution structure was necessary. The aim, according to the official statement, is to make the Vatican’s coin and stamp operations more efficient, sustainable, and modern – both in terms of organisation and technology. Reportedly, data protection considerations were among the key factors in the search for a new distribution system.
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Wie das Governatorat des Staates der Vatikanstadt mitteilt, wurde in den vergangenen Monaten die gesamte Wertschöpfungskette neu ausgerichtet – von der Produktgestaltung über interne Abläufe bis hin zum Vertrieb. Ein wesentliches Element dieser Reform sei die Abschaffung der bisherigen Vorzugsvergabe für bestimmte Kunden. Stattdessen sollen künftig „transparente, digitale und faire“ Vergabekriterien gelten, die eine gerechtere Verteilung ermöglichen. Ziel sei es, ein „zugängliches, partizipatives und global erreichbares Angebot“ zu schaffen.
Neue Plattform für Sammler weltweit
Im Juli 2025 steht die Freischaltung einer neuen Verkaufsplattform unter www.cfn.va bevor. Sammlerinnen und Sammler aus aller Welt sollen dort ab Juli nicht nur Münzen und Briefmarken direkt erwerben können, sondern auch die Möglichkeit erhalten, sich neu zu registrieren – unabhängig davon, ob sie bisher im System erfasst waren. Dabei legt der Vatikan besonderen Wert auf den Datenschutz: Die neuen Registrierungsprozesse wurden laut Angaben des Governatorats im Einklang mit dem Datenschutzdekret DCLVII vom 30. April 2024 entwickelt.
Nachhaltige Verpackung und grüne Materialien
Neben der Digitalisierung spielt auch die Umwelt eine zentrale Rolle bei der Neuausrichtung der vatikanischen Verkaufsstelle für Sammlerprodukte. Verpackungslösungen und Informationsmaterialien sollen künftig möglichst umweltschonend und recycelbar sein. Das Konzept folgt den Grundsätzen der ökologischen Verantwortung, wie sie im Rahmen der vatikanischen Nachhaltigkeitsstrategie („transizione verde“) verankert sind. Damit soll nicht nur das ökologische Profil der vatikanischen Sammelprodukte gestärkt, sondern auch ein zeitgemäßes Zeichen gesetzt werden.
Sammlereditionen zum Pontifikat und zur Sede Vacante
Trotz des laufenden Reformprozesses war die Produktion laut dem Governatorat des Staates der Vatikanstadt nicht unterbrochen – der Vatikan tritt damit entschieden Gerüchten entgegen, die nach dem plötzlichen Verschwinden der Verkaufsstelle im vergangenen Jahr aufgekommen waren. Hinter den Kulissen wurden „zahlreiche neue Ausgaben konzipiert, darunter Münzen und Briefmarken zum Pontifikat von Papst Franziskus, zur Vorbereitung des Heiligen Jahres 2025 sowie zur möglichen Sede Vacante im selben Jahr.“ Wie der Vatikan die inzwischen eingetretene und abgeschlossene Sedisvakanz nach dem Tod von Papst Franziskus numismatisch aufarbeiten wird, ist bislang noch unklar.
Bislang ist lediglich eine Briefmarkenserie zur Sede Vacante MMXXV bekannt, die bereits im Postamt der Vatikanstadt – inklusive der Verkaufsstellen auf dem Petersplatz – erhältlich ist. Die vier Briefmarken mit den Nennwerten 1,25 €, 1,30 €, 2,45 € und 3,20 € wurden zum Nennwert abgegeben. Parallel dazu wird die gesamte Serie auch im neuen e-Shop angeboten werden, sobald dieser im Sommer vollständig freigeschaltet ist. Die Auflagenhöhe soll sich künftig stärker am tatsächlichen Sammlerinteresse orientieren – ein weiteres Signal für marktorientiertes, aber transparentes Handeln, das wohl auch in der Numismatik sichtbar werden wird. Die Auflagezahlen der 2-Euro-Münzen des Vatikans sinken seit Jahren (auf zuletzt nur noch 67.000 Stück) und auch die Kursmünzensätze werden immer weniger nachgefragt (zuletzt lag die Auflage bei 37.000 Stück).